Freitag, 9. Juli 2010

Ringo Starr wird 70


Es gab und gibt immer noch viele Klischees über Ringo Starr. Zum Beispiel jenes, dass er ein schlechter Schlagzeuger gewesen wäre und nur von restlichen drei Beatles in das Rampenlicht mitgezerrt wurde. Oder jenes, dass er ein einfältiger Typ sei, nur weil er sich nie so Recht an den Esoteriktrips und politischen Statements seiner Bandkollegen beteiligen wollte. Man könnte sich jetzt die Mühe machen, alle diese Vorurteile im Detail auseinander zu nehmen und dann zu widerlegen. Aber das haben zum Glück andere schon ausführlich getan. Um so mehr Platz bleibt uns hier, um Richard Starkey alias Ringo Starr zum 70. Geburtstag zu gratulieren.


Das ältere von den beiden noch lebenden Mitgliedern der besten und erfolgreichsten Band aller Zeiten stand schon in den Sechziger Jahren nie so im Mittelpunkt wie John Lennon, Paul McCartney oder George Harrison. Er wollte es aber auch nie. Er begnügte sich damit, zuverlässig den Takt zu halten und – auf den frühen Konzerten – ab und an eine Rock'n'Roll-Nummer zum Besten zu geben. Er wusste, dass er kein begnadete Songwriter war und fühlte sich deshalb im Gegensatz zu Harrison auch nie in seinem Ego verletzt, wenn Lennon und McCartney seine Beiträge nicht ernst nahmen. Trotzdem steuerte Starr mit „Octopus' Garden“ einen der beliebtesten Beatles-Songs in den Katalog der legendären Liverpooler Gruppe bei. Zudem ist seine Stimme auf „Yellow Submarine“, einem weiteren Klassiker, zu hören.


Nach dem Ende der Beatles im Jahr 1970 begann Starr wie seine drei Ex-Kollegen eine Solokarriere, die, wie auch sein Privatleben, Höhen und Tiefen hatte. Die Erfolge, die er als Mitglied der „Fab Four“ feiern konnte, erreichte er als Solokünstler nie. Aber er hat immer weiter gemacht und sich zudem nebenbei in der Schauspielerei versucht. Beim Dreh zum B-Movie „Caveman“ lernte Starr gar die Frau seines Lebens kennen: Barbara Bach, die er 1981 heiratete und durch die er seine Alkoholabhängigkeit überwinden konnte.


Auch mit 70 Jahren wird Starr nicht zur Ruhe kommen. Wir werden noch von ihm hören, so viel ist sicher. Vielleicht auch von einem weiteren Träger seines Nachnamens: Sohn Zak Starkey hat das Talent des Vaters geerbt und spielte für The Who sowie kurzzeitig für Britpop-Ikonen Oasis. In diesem Sinne: Alles Gute, Ringo!




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